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Elektronik und Computer

Mehr als nur 2:1 – Wie man Schrumpfschläuche richtig dimensioniert

Warum die richtige Dimension entscheidend ist Schrumpfschläuche sind ein unverzichtbares Hilfsmittel zur elektrischen Isolierung, zum mechanischen Schutz und zur Abdichtung von Kabelverbindungen. Doch selbst das hochwertigste Material erfüllt seine Funktion nur dann zuverlässig, wenn der Schrumpfschlauch korrekt dimensioniert ist. Besonders in sicherheitsrelevanten oder feuchtigkeitskritischen Anwendungen kann eine falsche Wahl schwerwiegende Folgen haben.

Das Schrumpfverhältnis verstehen

Das sogenannte Schrumpfverhältnis – etwa 2:1, 3:1 oder sogar 4:1 – beschreibt, wie stark ein Schrumpfschlauch seinen Durchmesser beim Erhitzen verringert. Ein Schlauch mit einem Verhältnis von 3:1 schrumpft also von 30 mm auf 10 mm. Dieses Verhältnis bei den Schlauchen bestimmt, welcher Toleranzbereich zwischen Anschluss und Leitung noch überbrückt werden kann.

Das richtige Maß finden – mehr als nur ein Lineal

Für die Auswahl eines Schrumpfschlauchs sollten sowohl der Außendurchmesser des Kabels oder Bauteils nach dem Schrumpfen als auch der maximal mögliche Durchmesser vor dem Schrumpfen berücksichtigt werden. Eine gängige Faustregel: Der Innendurchmesser des Schrumpfschlauchs im ungeschrumpften Zustand sollte mindestens 20 % größer sein als das Bauteil. Gleichzeitig muss der geschrumpfte Innendurchmesser mindestens 20 % kleiner sein als das Bauteil, um einen festen Sitz zu garantieren.

Spezialfall: Schrumpfschläuche mit Heißkleber (innenbeschichtet)

Bei kleberbeschichteten Schrumpfschläuchen spielt nicht nur der Sitz des Schlauchs eine Rolle, sondern auch die Verteilung des Klebers. Ein zu geringes Schrumpfverhältnis kann dazu führen, dass sich der Kleber nicht ausreichend verdichtet – das mindert die Dichtigkeit. Ein größeres Schrumpfverhältnis hingegen konzentriert den Kleber auf kleinerer Fläche, was die Abdichtung verbessert. Daher gilt: Wenn möglich, sollte die Wahl auf eine Variante mit höherem Schrumpfverhältnis fallen.

Beispiel aus der Praxis

Ein 12/3 mm-Schlauch schrumpft auf 3 mm. Wird dieser über ein 10 mm dickes Kabel geschrumpft, bleibt wenig Restkleber für die Abdichtung. Ein 24/8 mm-Schlauch, der auf 8 mm schrumpft, bietet hingegen eine deutlich bessere Kleberverteilung, wenn er über dasselbe Kabel verwendet wird – und somit eine höhere Dichtigkeit.

Fehler vermeiden durch Tests und Erfahrung

Auch wenn Tabellen und Richtlinien helfen, ist ein Testlauf mit einem Musterstück in kritischen Anwendungen immer empfehlenswert. Das gilt vor allem für Übergänge mit stark variierenden Durchmessern – etwa bei Steckverbindern oder Verzweigungen.

Fazit: Maßarbeit sorgt für Schutz

Die richtige Dimensionierung eines Schrumpfschlauchs ist kein Nebenschauplatz – sie ist zentral für die Funktion. Wer Schutz, Dichtigkeit und Langlebigkeit gewährleisten will, muss Schrumpfverhältnis, Durchmesser und Klebereigenschaften in Einklang bringen. Ein durchdachter Auswahlprozess zahlt sich langfristig aus – nicht nur im industriellen Einsatz, sondern auch in anspruchsvollen technischen Umgebungen.

Hier erfahren Sie mehr: https://shrinktech.com/de/produkt-kategorie/schrumpfschlauche/